Geliebt oder gehasst, ist die chaotische Großstadt im Golf von Neapel Ausgangspunkt für viele Kreuzfahrtschiffe oder aber auch Ziel für viele Touristen während der Osterwoche. Wie es unsere Planung so wollte, kamen wir am Osterwochenende an und wurden gleich mal mit den Gepflogenheiten des Süden konfrontiert, denn am Ostersonntag und Ostermontag sind die U-Bahn und Funicolare geschlossen. Die nehmen das hier mit dem Tag des Herren offenbar sehr ernst. Guiliana und Carlo haben uns sehr herzlich in ihrer Stadt empfangen und wir konnten eine toll ausgestattete Wohnung beziehen.
Es gab auch einige Osterumzüge, wobei wir immer nur zum Schluss hinkamen. War aber auch egal, denn nach einem ersten Erkundungsstreifzug auf der Spaccanapoli und einer Pizza a portafoglio landet wir auf der Piazza San Domenico Maggiore, wo wir uns bei einem Bier und einem Spritz Campari kurzärmlig die Sonne ins Gesicht schienen ließen und Moritz wieder mal den zahllosen Tauben, Hunden und Einheimischen nachlaufen konnte.
Die Besteigung des Vesuv hatten wir uns für den nächsten Tag vorgenommen. Offenbar hat uns der Alkohol beflügelt, denn wir wollten auf die Spitze rauf. Moritz können wir ja locker umschnallen und dann geht das schon irgendwie und besonders leicht kommt man dort ja mit dem Auto hin. Soweit der Plan. Unser kurzer Ausflug startet dann gleich mal mit einem Stau zur Einfahrt des Parkplatzes, denn offenbar fahren das auch andere Italiener am freien Tag hin. Das Auto haben wir dann 2 km vom Parkplatzeingang mal geparkt. Zum Glück gab’s ein Shuttle-Service zur Einfahrt des Parkplatzes. Von dort konnten wir ja dann aber auch wirklich zu Fuß gehen, wer braucht denn da das Shuttle zum Eingang des Nationalparks. Entlang einer von Shuttles und Bussen viel befahrenen Straße wanderten wir also mit Moritz zum Eingang rauf, damit wir dann oben einen Hinweis fanden, dass es bis zum Krater rauf ca. 2h sind. Schnell war unser Plan von der Besteigung des Vesuvio ad acta gelegt, denn Moritz hat bereits nach dieser Zeit in der Trage Prostest eingelegt. Hätte Moritz den Protest nicht eingelegt, wäre Papa als Protestant eingesprungen.
- Papa im Sitzstreik
- Neapel und der Vesuv
- Der schnelle Abstieg
Also kehrten wir wieder um, stiegen wieder ins Auto ein und lernten dann mal den Verkehr von Napoli wirklich kennen. Denn für unseren Rückweg von 29 km brauchten wir eh nur 2h. Mit einem weinenden Kind auf der Rückbank, zwei Erwachsenen die aufs Klo mussten und einer Kinderlieder-CD kamen wir dann mit ganz vielen Eindrücken zurück zur Parkgarage, wo wir das Auto abstellten und festgelegt haben, dass wir nur noch bei unserer Abfahrt aus Neapel ins Auto einsteigen. Entweder kommen wir zur Fuß oder öffentlich hin, oder eben nicht.
Bekannt in Neapel sind ja auch die Quartieri Spagnoli, das sich in engen und mit Wäsche beladenen Gassen entlang des Vomero erstreckt. Dort finden sich zahlreiche Lokale, Bars und mittendurch brausen dann die Mopeds mit mehr Mitfahrern als der meiner Meinung nach höchst zugelassenen Personenanzahl. Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein, denn immerhin haben ein paar der Personen ja einen Helm auf – Sicherheit wird hier groß geschrieben.
- Quartieri Spagnoli
- Familien-Kutsche
- Quartieri Spagnoli
Zum Glück nahmen die öffentlichen Verkehrsmittel nach Ostern den Betrieb wieder auf und wir konnten mit der Funicolare auf den Vomero fahren. Vom Castel Sant’Elmo hat man einen wunderbaren Überblick über die Stadt und den Golf von Neapel.
- Die Spaccanapoli durchschneidet die Altstadt
- Der Golf von Neapel
- Blick Richtung Pozzuoli
Die größten Highlights aus der Sicht von Moritz waren sicher der Ausblick aus unserer Wohnung auf eine stark befahrene Kreuzung und der Spielplatz am Gelände des Klosters Santa Chiara mitten in der Stadt.
Moritz` und zugegebenermaßen auch unsere kulinarischen Höhepunkte waren diverse verschiedene frittierte Speisen, Pizza und der Toast mit Nutella.
Nach unserem Neapel-Abenteuer machten wir am Weg nach Sorrent noch einen Zwischenstopp in Pompeji. Dass die Römer nicht für Kinderwägen gebaut haben, war uns klar, dass aber unser Kinderwagen nicht die genormten Maße für das Haupttor nach Pompeji hatte, hat uns schon ein wenig überrascht. Als wir diese Hürde überwunden hatten, haben wir dann doch noch einige halbwegs kinderwagenfreundliche Wege gefunden und wir konnten uns einen Teil der riesigen und extrem von Touristenbussen überschwemmten Anlage anschauen. Aber grundsätzlich gilt: das Kind besser in der Trage tragen, als im Kinderwagen schieben.
- Zwei mal drei
- Ich wars nicht!
- Pompeji und Vesuv
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